Die Universität Tübingen will die Karrierewege für NachwuchswissenschaftlerInnen planbarer und transparenter machen. Die Antragstellung verfolgt das Ziel, die Tenure Track-Professur nachhaltig zu etablieren, die Personalstruktur an der Universität im Sinne eines Kulturwandels zu verändern und geeigneten NachwuchswissenschaftlerInnen verstärkt sichere Perspektiven zu geben, damit diese sich (etwa in der Familiengründungsphase) nicht gegen eine akademische Karriere entscheiden. Dies soll über eine deutliche Erhöhung der Tenure Track-Stellen erreicht werden. Die Universität will innerhalb der nächsten rund zehn Jahre in einschlägigen Fällen akademische Rats- und Mitarbeiterstellen mit einem überwiegenden Forschungsanteil zu Tenure Track-Positionen umwandeln. Zudem plant die Universität Tübingen aktuell den Ausbau zusätzlicher Beratungs- und Orientierungsangebote zu alternativen Karrierewegen, etwa ein Orientierungsprogramm zum Berufsfeld des Wissenschaftsmanagements sowie ein berufsbegleitendes Mentoring durch erfahrene ProfessorInnen desselben Fachbereichs. In der W1-Phase sollen außerdem neben dem eigenen Forschungsprofil überfachliche sowie karriere- und evaluationsrelevante Kompetenzen weiterentwickelt werden. In regelmäßig stattfindenden Commitment-Gesprächen des Rektorats mit den Fakultäten und Fachbereichen wird die skizzierte Tenure Track-Politik begleitet und sichergestellt.
Das sog. "1000-Professoren-Programm" wird dabei als Initiator und Starthilfe für den skizzierten Strukturwandel an der Universität gesehen. Hier wird an bereits jetzt definierten Positionen erprobt, was in der Folge (und vor dem Hintergrund dann vorliegender Erfahrungen) an anderer Stelle weiterentwickelt werden kann. Die hier zunächst ins Auge gefassten Forschungsfelder entfalten sich allesamt hochdynamisch, sind aber insgesamt noch so jung, dass eben jetzt über ein Tenure Track-Verfahren tonangebende WissenschaftlerInnen längerfristig für die Uni Tübingen gewonnen werden können.