Die Universität Stuttgart besetzt seit 2006 Juniorprofessuren mit und ohne Tenure Track und verfügt über satzungsgemäße Regelungen zu qualitätsgesicherten Berufungs- und Leistungsbewertungsverfahren. Aufgrund positiver Erfahrungen mit Juniorprofessuren strebt die Universität an, zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses die Tenure-Track-Professur gemäß einer verbindlichen Grundsatzentscheidung nachhaltig und universitätsweit zu implementieren. Künftig wird es drei professorale Personalkategorien geben: Professur auf Lebenszeit (W3), Tenure-Track-Professur (W1) und zeitlich befristete Juniorprofessur (W1).
Tenure-Track-Professuren werden auf sechs Jahre befristet und ohne Stellenvorbehalt mit Zusage der Übernahme auf eine Lebenszeitprofessur nach positiver Evaluierung ohne Stellenvorbehalt ausgeschrieben. Die Implementierung der Tenure-Track-Professur erfolgt gemäß der gesamtuniversitären Strategie und der Ziele in der Nachwuchsförderung. Diese umfassen die Erhöhung der Verlässlichkeit, Transparenz und Planbarkeit der Karrierewege, die Stärkung der frühzeitigen akademischen Unabhängigkeit, die Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, die Förderung der Chancengerechtigkeit sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Universität Stuttgart bekennt sich dazu, langfristig bis zu 20 % aller W3-Professoren als Tenure-Track-Professuren (W1) auszuschreiben. Über die bewilligte Anzahl an Tenure-Track-Professuren hinaus richtet die Universität Stuttgart deshalb sukzessive weitere Tenure-Track-Professuren aus Eigenmitteln ein.
Neben dem angestrebten Struktur- und Kulturwandel soll auch eine inhaltliche Profilierung befördert werden, einerseits in strategischen Forschungsschwerpunkten der Universität Stuttgart, andererseits in der neuen universitätsweit verankerten Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“.