Zwar ist die Juniorprofessur inzwischen in vielen akademischen Disziplinen etabliert; der Weg zu einer Lebenszeitprofessur ist jedoch mit erheblicher persönlicher Unsicherheit verbunden. Die Tenure-Track-Professur macht wissenschaftliche Karrieren planbarer und transparenter und ermöglicht frühere Entscheidungen über den Verbleib im Wissenschaftssystem. Einzelne Disziplinen der JGU haben bereits gute Erfahrungen mit der Tenure-Track-Professur gesammelt. Um deren Wirkung jedoch voll entfalten zu können, bedarf es an der JGU – wie an vielen deutschen Universitäten – eines umfassenden Kulturwandels zu einer akademischen Personalentwicklung: Ein signifikanter Teil der Lebenszeitprofessuren soll als zeitlich befristete Professuren mit Tenure-Track ausgeschrieben werden. Diesen Wandel zu vollziehen und die Struktur des wissenschaftlichen Personals entsprechend weiterzuentwickeln, ist das zentrale Ziel, welches die JGU mit der Implementierung der im Bund-Länder-Programm beantragten Professuren verfolgt.
Gleichzeitig bedarf es eines Umdenkens bei den Unterstützungsmaßnahmen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Neben der Förderung von Karrieren innerhalb des Wissenschaftssystems muss auch die Vorbereitung von möglichen beruflichen Tätigkeiten außerhalb des Wissenschaftssystems gezielt begleitet werden. Die Vorbereitung insbesondere der Doktorandinnen und Doktoranden sowie der Postdoktorandinnen und ‑doktoranden der JGU auf spätere Tätigkeiten außerhalb der Wissenschaft zu verbessern, ist daher ebenfalls Ziel dieses Vorhabens. Dabei ist es für die JGU selbstverständlich, auf die veränderten Werte- und Anforderungsstrukturen im gesellschaftlichen Umfeld zu achten: Die Herstellung und Wahrung von Chancengerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf stehen bei ihrer gesamten Weiterentwicklung im Fokus.